Welche Bedeutung hat guter Content in der Online-Kommmunikation, im Social Web? Klar, werden Sie vermutlich sagen, eine sehr wichtige – das weiß man doch. Wirklich?
Erstaunlicherweise halten sich knackige Vorurteile gegenüber Content in der Online-Branche. Ich habe mal ein paar von den Schlimmsten gesammelt – in der Hoffnung, dass wir ihnen bald mit einem kräftigen “Tschüss!” hinterherwinken dürfen. Diesen Vorurteilen habe ich jeweils eines von vielen möglichen Gegenargumenten gegenübergestellt – um das Abschiedsprocedere ein wenig zu beschleunigen.
7 Vorurteile gegenüber Content – und ihre Entkräftung:
- “Content? Den produziert unsere PR-Abteilung nebenher.”
Contra: Guter Content macht viel Arbeit. Dafür sorgt er für eine hohe Kommunikationsqualität und gute Kontakte. Mit Content, den irgendjemand nebenher produziert, schaffen Sie das nicht. - “Ich bin für Online-Werbung zuständig, Content interessiert da nicht.”
Contra: Wenn Sie Ihre Online-Kampagne mit passendem Content kombinieren, könnte sie noch erfolgreicher sein. - “Content? Den machen am besten die User.”
Contra: Ideal ist es, wenn User Generated Content entsteht und zugleich Infos aus dem Unternehmen angeboten werden. - “Sollten wir mal Content brauchen, holen wir den einfach von einem Content-Portal.”
Contra: Inhalte aus einem Content-Portal machen nur Sinn, wenn sie perfekt zum Unternehmen passen. Um herauszufinden, welche das sind, wäre erst einmal eine Content-Strategie nötig. - “Das, was wir auf der Website haben, reicht dicke.”
Contra: Website-Inhalte sind meistens statisch und unkommunikativ. Mit verlinktem Content in anderen Medienkanälen erhöht man ihre Atraktivität. - “Wir haben keinen Content.”
Contra: Jedes Unternehmen hat Content. Die meisten wissen nur nicht, wie viel sie haben und nur medienadäquat aufbereiten müssten. - “Contentproduktion ist ein teures Add-on.”
Contra: Sie sollten guten Content nicht als Add-on, sondern als Basis sehen, ohne die Ihnen gute, langfristige und nachhaltige Online-Kommunikation und Agenda Setting nicht gelingen wird.
Alle diese Vorurteile resultieren, wie immer, aus mangelnder Sachkenntnis. Meine Erfahrung: Es ist nicht schwer, Unternehmen von der Bedeutung guten Contents zu überzeugen. Häufig ist die erste Reaktion schweigsames Kopfnicken: Sie haben gerade von einem Kostenfaktor erfahren, um den sie nicht herumkommen. Das passt wohl niemandem in den Kram.
Diese Einstellungsänderung braucht Zeit. Aber ich bin sicher: Content wird demnächst ein sehr wichtiges Thema in der Online-Kommunikation. Von Professor Paul Watzlawick stammt der schlaue Spruch: “Man kann nicht nicht kommunizieren.” Genauso gilt aber auch: “Man kann nicht ohne Inhalte kommunizieren.”
Kennen Sie weitere Content-Vorurteile, die endlich mal verabschiedet werden müssten? Und weitere Argumente, die Vorurteile entkräften und für guten Content sprechen?