Angenommen, Sie haben auf einem Kongress einen guten Vortrag gehalten, es gab reichlich Applaus. Bestimmt möchte der eine oder andere Zuhörer sich mit ihnen austauschen, vielleicht sogar ins Geschäft kommen. Was tut ein solcher Interessent in so einem Fall (sofern er Sie nicht direkt anspricht)? Er googelt Ihren Namen und will zügig, vielleicht in zehn Minuten, einen ersten Eindruck gewinnen.
Was entdeckt er in dieser knappen Zeit? Jede Menge Einzelinfos: Ihre Arbeitsadresse, Ihren Lebenslauf, Ihre beruflichen Interessen, Ihren aktuellen Jobtitel, Ihre private Website. Er erfährt, in welche Schule Sie gingen, sichtet Ihre Bilder auf Flickr und liest ein paar Ihrer Tweets. Vieles davon liest er doppelt und dreifach, obwohl er nur die ersten zwei Trefferseiten nutzt.
Gewinnt ein Interessent auf diese Weise den richtigen Eindruck von Ihnen? Macht Sie das nachhaltig für ihn interessant? Wohl kaum. Denn den Google-Fundstücken fehlt der Zusammenhang. Es fehlt der Kitt, der all diese Daten und Fakten zu einem sinnvollen Ganzen zusammenfügt.
Aus diesem Grund produziere ich Reputations-Porträts für und über Persönlichkeiten, die mehr über sich, ihre Arbeit und ihr Leben erzählen wollen. Damit die Öffentlichkeit ein ganzes Bild von ihnen bekommt. Eines, das sich nicht nur aus Einzelteilen des Internets zusammensetzt. Hierbei arbeite ich zusammen mit Renate Eck, Inhaberin des Referentenmanagements eck marketing.
Ein Porträt schrieb ich zum Beispiel für den PR-Blogger über den TV-Moderator Richard Gutjahr, denn er war im Sommer 2009 der erste Redner des Social Media Club München: “Always on: TV-Moderator Richard Gutjahr liebt das Social Web“. Gutjahr ist online sehr aktiv und schilderte für das Porträt unter anderem, wie er seine Privatsphäre im Web schützt: durch Selektion. “Jeder sollte für sich einen Netzcharakter entwerfen, der aus Teilen der komplexen ganzen Persönlichkeit besteht. Diese kann dann im Verborgenen bleiben.”